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Der Zauberbach

Es war einmal eine kleine Blume namens Nele. Die kleine Nele wurde von niemandem beachtet weil sie nicht so schöne, prachtvolle Blüten hatte wie die anderen. Genau genommen hatte sie gar keine Blüten. Sie hatte nur eine kleine schlaffe Knospe, die einfach nicht aufgehen wollte. Von den schönsten Blumen wurde sie daher sogar geärgert und gehänselt.

Eines Tages beschloss Nele auszuwandern. Sie wollte in eine andere Gegend, in der sie niemand kannte. Und so wanderte die arme Nele Tag und Nacht durch die Felder, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Sie wanderte einfach drauflos, da sie ja sowieso nichts zu verlieren hatte. Eines Abends, als gerade die Sonne unterging kam Nele an einen Bach. Es war kein gewöhnlicher Bach, wie Nele ihn schon oft gesehen hatte, nein, es war ein ganz besonderer Bach. Sein Wasser schimmerte in den Farben des Regenbogens und eine sanfte, leise Melodie stieg aus dem Wasser auf. Nele starrte in sein Wasser und sah die Gesichter ihrer schlafenden Familie. Die kleine Nele saß Ewigkeiten am Wasser und lauschte der Melodie. So etwas Wundervolles hatte die sie noch nie gehört. Als die Sonne aufging schlug Nele die Augen auf: Sie war eingeschlafen. Nele lauschte ganz gespannt, und wartete auf den wundervollen Klang den sie letzte Nacht gehört hatte aber da war nichts. Verdutzt schaute Nele den Bach an. Sein Wasser war nicht mehr das gleiche, regenbogenfarbene, das Nele bewundert hatte. Der Bach sah aus wie ein ganz normales etwas zu klein geratenes Bächlein und mehr nicht. Das kleine Blümchen war verwundert. Nachdem sie sehr lange nachgedacht hatte kam Nele zu dem Entschluss, Auf der Weide zu bleiben und diesen Abend wieder in den Bach zu schauen. Der Tag verging und als es Abend wurde sah der Bach immer noch ganz gewöhnlich aus, wie jeder andere Bach. Nele war enttäuscht und legte sich in das feuchte Graß, um in den letzten Strahlen des wärmenden Sonnenlichts schlafen zu können. Nele spürte das es kälter wurde, jetzt musste wohl gerade die Sonne untergehen. Friedlich schlummerte Nele ein, als plötzlich, wie aus dem Nichts, die Melodie ertönte und sich das Wasser des Bächleins bunt verfärbte. Nele öffnete die Augen. Überglücklich sah sie, was geschehen war. Wieder starrte sie ins Wasser und sah die Gesichter ihrer Familie. Doch dieses Mal schlief die Familie nicht. Alle starrten Nele traurig an. Jetzt  erkannte Nele, wie sehr sie ihre Familie vermisste. Doch sie wusste nicht wie sie jemals zu ihren Eltern und Geschwistern zurückkehren sollte, da sie sich nicht gemerkt hatte wo sie lang gelaufen war. Sie fing an zu weinen und wollte das Spiegelbild berühren. Sie fasste in das Wasser des Baches. Es fühlte sich warm und weich und irgendwie vertraut an. Da passierte etwas sehr merkwürdiges: Eine sanfte wärme durchfuhr ihren Körper und Nele spürte das sich etwas veränderte. Dann leuchtete alles in den Farben des Baches und dann wurde alles schwarz. Doch dieses eigenartige, aber wundervolle Gefühl verschwand erst, als Nele bis in die Zehenspitzen davon erfüllt war. Das weiche Graß unter Neles Füßen verschwand und sie schlug auf etwas hartem auf, doch es tat ihr nicht weh.

Da schlug Nele die Augen auf und sie konnte ihr Glück kaum fassen: Sie war zu Hause. Und sie freute sich. Sie freute sich, obwohl sie all die Jahre so schlecht behandelt worden war. Nele lief zu ihrer Familie und wollte alle in den Arm nehmen als ihre Schwester fragte: „Nele, bist du das etwa?“ Sie sah aus als hätte sie ein Ungeheuer gesehen. Nele wollte gerade erwidern, dass es ihr nicht mehr ausmachte, dass sie nicht schön ist, als ihre Schwester flüsterte: „Du bist so wunderschön!!!“ Die verwirrte Nele verstand nun gar nichts mehr, als ihr Bruder ihr plötzlich einen Spiegel hinhielt. Jetzt verstand Nele den Gesichtsausdruck ihrer Familie. Nele war so wunderschön wie keine andere Blume der  Welt: Unzählige von Blütenblättern strahlen in den Farben des Regenbogens! Nele fasste sich an den Kopf und konnte es selbst nicht fassen. Nele ließ sich ins Graß fallen und flüsterte in den dunklen Sternenhimmel „DANKE“

Autorin: Fabienne Bauer 11 Jahre alt (im Juni 2011)

 

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