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KINDERBUNT
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Ein kleiner Held mit großen Flügeln

Es war ein wundervoller Sommertag und der kleine Spatz Piepmatz flog gemeinsam mit seiner Freundin Lissi über die schöne Blumenwiese. Lissi, die kleine Blaumeise, hatte riesigen Spaß daran, mit Piepmatz umherzufliegen. Heute wollten sie Felix, das Fuchsbaby, und das Storchenkind Thore besuchen. Gemeinsam wollten sie Verstecken spielen. Das machte richtig viel Spaß, denn im Wald gab es eine Menge schöner Verstecke.

Zur gleichen Zeit machte es sich das Entenküken Watschel neben dem großen Schäferhund Rex bequem. Rex war der Hofhund des großen Bauernhofes, der sich direkt neben der Blumenwiese befand. Mehrmals am Tag machte Rex seine Runde, um zu sehen, ob es den Tieren auch wirklich gut ging. „Komm mal mit, Watschel, ich möchte Dir die kleinen Ferkel zeigen, die gerade geboren wurden.“ „Au ja, Rex, die möchte ich sehen.“ „Schau mal, hier sind wir schon im Schweinestall. Das frechste, der neugeborenen Ferkel ist der kleine Percy. Er liebt es, im Schlamm zu spielen und kann gar nicht genug davon bekommen.“  Sie gingen weiter zu den Hühnern, den Kühen und den Gänsen. Alles war in bester Ordnung.

Vor der Scheune schlief das Baby des Bauern in seinem Kinderwagen. Da es heute besonders heiß war, schob der Bauer den Kinderwagen mit seiner kleinen Tochter in die Scheune hinein. Hier war es etwas kühler, und das Baby fühlte sich pudelwohl an seinem schattigen Plätzchen in der Scheune. Nicht weit vom Kinderwagen entfernt lag die Brille der Bäuerin im Stroh, und obwohl der Bauer und die Bäuerin sie überall gesucht hatten, konnten sie sie bisher nicht wiederfinden. Der Bauer schaute noch einmal nach dem Baby, und als er zur Scheunendecke blickte, nahm er sich vor, gleich am nächsten Tag das große Loch im Dach zu reparieren. Das Baby schlief mittlerweile tief und fest und der Bauer beschloss, noch ein wenig im Gemüsegarten zu arbeiten.

Durch das Dach der Scheune trafen die heißen Sonnenstrahlen auf die im Stroh liegende Brille der Bäuerin. Und plötzlich passierte es. Die Brille wirkte wie ein Brennglas und entzündete das Stroh. Rex war der Erste, der bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Er bellte laut und lief zum Gemüsegarten, um den Bauern zu warnen. Watschel flog zur Scheune und sah, wie schnell sich das Feuer ausbreitete. Der Kinderwagen mit dem Baby, der mitten in der Scheune stand, war bereits von den Flammen eingeschlossen. Wie sollte der Bauer da durchkommen, um das Kind zu retten? Blitzschnell traf Watschel eine Entscheidung. Er musste Piepmatz und seine Freunde holen. Gemeinsam konnten sie es schaffen, das Baby zu retten. Watschel flog also los. Kurze Zeit später hatte er Piepmatz gefunden. „Piepmatz, Piepmatz, wir brauchen Hilfe! Die Scheune des Bauern brennt und das Baby ist in seinem Kinderwagen darin eingeschlossen.“ „Dann lasst uns keine Zeit verlieren.“

Piepmatz, Lissi, Watschel und Thore flogen so schnell, wie sie noch nie geflogen waren, zum Bauernhof. Von Weitem konnten sie schon erkennen, dass die Flammen immer höher schlugen und der Bauer immer verzweifelter wurde. „Wir müssen irgendwie zum Baby gelangen und es herausholen, sagte Lissi. „Aber wie denn nur?“ fragte Watschel verzweifelt. Da kam Thore eine Idee. „Wir fliegen durch das Dach und holen das Baby heraus.“  „Aber es ist doch so schwer, entgegnete Lissi.“ „Wir müssen es versuchen,“ sagte Piepmatz, und schon erhoben sie sich in die Lüfte, sahen die Lücke im Dach und flogen direkt zum Kinderwagen. Dort angekommen wickelten sie das Baby in die Bettdecke ein, und Thore machte einen festen Knoten. Mit schier unglaublichen Kräften hob das kleine Storchenkind das Baby an. Sie mussten sich nun beeilen, denn die Flammen kamen immer näher auf das Baby und die Freunde zu. Obwohl das Baby sehr schwer war, nahm Thore das Bündel mit dem Kind in den großen Schnabel und flog es unter kräftigem Flügelschlagen immer höher. Thore hatte kaum noch Kraft, aber er durfte nicht aufgeben. Lissi und Piepmatz halfen mit ihren Schnäbeln so gut sie konnten. Die Flammen schlugen immer höher, aber schließlich schafften sie es. Sie erreichten das Loch im Dach, und Thore flog mit dem Baby aus den lodernden Flammen heraus.

Das Gesicht des Babys war verrußt, aber es begrüsste die Freunde mit einem strahlenden Lächeln. Es war eben erst aufgewacht und hatte von der ganzen Aufregung gar nichts mitbekommen. Überglücklich schloss der Bauer seine kleine Tochter in die Arme, nachdem Thore sie vorsichtig vor ihm abgelegt hatte. Der kleine Storch war der Held des Tages. Ohne ihn hätten sie es nie geschafft.

Autor: Jens Klapötke – November 2009

 

 

 

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