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Samantha, der kleine Traumengel und die Ameise

Samantha ist gerade dabei sich für ihren allabendlichen Flug auf die Erde fertig zu machen, um den Kindern ihre Träume zu bringen.

Sie kämmt sich gerade ihre Haare vor ihrem fliegenden Frisierspiegel. Ihre wisst ja noch, dass jeder Engel seine Kommode im großen Waschraum hat und wenn er fertig ist, fliegt sie einfach hoch an die Decke. So ist im Waschraum viel mehr Platz, als wenn jeder Engel seine Kommode irgendwo herumstehen .hätte.

Da sieht sie eine kleine Ameise am Waschtisch entlanglaufen. Samantha nimmt sie und bringt sie zum Fenster, um sie hinauszulassen.

Da fällt ihr ein, dass es im Himmel eigentlich keine Ameisen gibt. Sie schaut sie genau an. Die kleine Ameise piepst nur:“Samantha, Samantha, wir brauchen deine Hilfe!“

Samantha setzt sich auf einen kleinen Schemel. „Wie kann ich dir denn helfen, kleine Ameise?“

„Ich heiße Alina und bin eine große rote Waldameise!“

„So, eine große rote Waldameise. Und wie groß sind dann die kleinen roten Waldameisen?“

„Viel viel kleiner“, antwortet Alina etwas beleidigt.

„Gut, tut mir leid“, sagt Samantha daraufhin, „ich werde dich nicht mehr unterbrechen.“

„Versprochen?“

„Versprochen“, sagt Samantha.

„Wir wohnen in der Nähe eines großen Abenteuerspielplatzes in einem Park. Dort haben wir einen Ameisenhügel, in dem wir alle wohnen. Dort ziehen wir unsere Babies auf, haben unsere Vorratskammern und auch unsere Königin wohnt dort. Es war alles in Ordnung bis vor ein paar Tagen drei Jungs unseren Hügel entdeckten. Zuerst stocherten sie mit Ästen in unserem Zuhause umher. Aber dann traten sie mit ihren Schuhen Löcher in den Hügel. Wir haben fast alles repariert, aber als sie gestern wiederkamen, haben sie fast die Hälfte unseres Hügels zerstört. Die kleinen Larven flogen überall herum und viele meiner Freunde konnte ich nicht mehr finden. Aber morgen wollen sie wiederkommen und alles anzünden, nur so zum Spaß, haben sie gesagt.

Samantha, bitte hilf uns, schnell!“

Ohne zu überlegen schwebt Samantha mit Alina zu der kleinen Werkstatt, in der Petrus das Traumpulver mischt. Samantha klopft zwar an, wartet aber gar nicht ab, bis Petrus „Herein“ sagt.

„Du hast es aber eilig“, meint er etwas verwundert.

„Ja, wir haben es sehr eilig. Du musst Alina helfen, bevor sie ihr Zuhause und alle ihre Freunde verliert“, ruft ganz aufgeregt.

„Langsam“, sagt Petrus“ erzähl bitte der Reihe nach, sonst verstehe ich überhaupt nichts. Wer ist denn Alina?“

„Das ist Alina „und hält Petrus ihren Finger mit der kleinen Ameise hin.

„Oho, schönen guten Tag, Alina, “ begrüßt Petrus seinen kleinen Gast. Samantha hält es nicht mehr und die ganze Geschichte von den Ameisen sprudelt aus ihr heraus.

„..und morgen wollen die Jungs euren Hügel verbrennen“, meint Petrus nachdenklich. „Das müssen wir selbstverständlich verhindern. Samantha, du musst den drei Jungen heute Nacht den gleichen Traum bringen, damit sie morgen früh alle das gleiche Gefühl haben.

.Ich werde gleich eine besondere Mischung von Traumpulver mischen, das denen das Hören und sehen vergeht. Wartet mal ab. So jetzt lasst mich arbeiten. Ich rufe Euch, wenn es losgeht.“

Samantha verlässt mit Alina die Werkstatt und setzten sich draußen auf Wolkenbank und schauen der Sonne zu, die langsam schlafengeht.

„Meinst du dein Freund schafft das“, fragt Alina ängstlich. Sie kann sich nicht vorstellen, wie Träume ihr und ihrem Völkchen jetzt noch helfen können.

„Verlass dich auf Petrus, “ meint Samantha beruhigend.“ Er hat große Erfahrung mit Kindern und wird euch sicher helfen können.“

Es dauert eine Weile, bis Petrus aus seiner Werkstatt kommt.

„Samantha, ich gebe dir heute mein Wolkenboot, weil das große Wolkenschiff mit den anderen Traumengel schon abgelegt hat. Außerdem bist damit viel schneller. Du musst heute drei Kinder ganz schnell nacheinander besuchen, weil sie ja den gleichen Traum zu Ende träumen müssen“

Petrus bringt Samantha und ihren kleinen Freund zum Bootshaus. Das Boot hat gehört, das es heute Abend zur Erde fahren darf und zudem auch sehr schnell fahren muss. Wenn Petrus damit fährt, darf es nur sehr langsam fahren. Natürlich hat es keinen Motor, aber zwei große Libellen, die das Boot wie Propeller antreiben.

Petrus hat den Libellen bereits erklärt, zu welchen Häusern sie fliegen müssen.

Kaum sitzt Samantha im Boot, da sausen sie schon los, dass sie fast herausfällt. Zum Glück hat sie den Beutel mit dem Traumpulver ganz fest um ihre Hand gewickelt. Die kleine Alina hat sich vor Schreck in Samanthas Flügel versteckt.

Schnell bringt sie das Wolkenboot in das Dorf, in dem die drei Jungen wohnen. Die Häuser in denen sie wohnen, sind nicht sehr weit voneinander entfernt. So kann Samantha innerhalb von kurzer Zeit allen dreien das spezielle Traumpulver auf die Augen blasen...pffff.

Danach bringt das Wolkenboot die beiden wieder zurück in den Himmel.

Unten auf der Erde beginnt jetzt der Traum der drei Jungs.......

Sie wohnen in einem großen Hügel mit vielen, vielen Ameisen zusammen, denn sie sind auch Ameisen. Sie reparieren die Kammern, wo die Larven gepflegt werden oder sie helfen die Vorratskammern mit frischem Essen zu füllen. Im Wald fangen sie Insekten, die für den Wald schädlich sind, wie Raupen und Käfer.

Ameisen sind auch die Gesundheitspolizei des Waldes. Sie räumen tote Tiere und Pflanzen weg, damit wieder Neues entstehen kann.

Viele Menschen wissen das leider nicht und denken Ameisen sind unnütz. Sie krabbeln immer nur an einem herum, wenn man im Gras sitzt und fallen über die Picknikbrote her. Aber Ameisen können ja nicht wissen, ob das Brote sind, die jemand essen will, oder ob es vielleicht vergessen wurde. Sie wollen nur aufräumen.

Die drei Jungs sind gute Ameisen. Sie arbeiten fleißig den ganzen Tag und abends gehen sie zum Schlafen in ihre Kammern im Hügel. Hier fühlen sie sich sicher und wohl.

Aber eines Tages bohren sich auf einmal Stöcke von verschiedenen Seiten in ihr Zuhause.

 Einige Gänge und Kammern gehen dabei kaputt. Doch zum Glück ist es nach kurzer Zeit  vorbei und die Schäden sind schnell repariert.

Doch schon ein paar Tage später passiert etwas viel Schlimmeres.

Zuerst denken die Ameisen, dass die Erde bebt. Auf einmal aber fliegt ein großes Stück aus ihrem Hügel heraus. Zwei Menschenkinder haben in den Hügel einfach hineingetreten. Anscheinend wollten sie nur sehen, was die kleinen Ameisen jetzt machen.

In diesem großen Durcheinander bohren sie auch noch mit kleinen Ästen in dem halbkaputten Ameisenzuhause herum und machen dadurch noch mehr Unordnung und Schaden.

Die Ameisen sind total verzweifelt. Auch unsere drei Jungen, die ja jetzt Ameisen sind, haben große Angst.

Überall liegen verletzte Ameisen. Das Dach ihres Zuhauses ist kaputt, das Essen aus den Vorratskammern ist überall verstreut. Alle helfen wo es nur geht.

Die Ameisen verstehen nicht, warum die Menschenkinder das getan haben. Keine

Ameisen hat den beiden etwas Böses getan.

Plötzlich riecht es verbrannt. Einer der Jungen hat eine Seite des Ameisenhügels angezündet. Er lacht, als er sieht, wie die Ameisen vor Angst wild durcheinanderlaufen. Sein Freund steht daneben.

„Ihr Idioten, was macht ihr denn da?“

Die Jungen erschrecken.

Es sind drei Mädchen aus ihrer Klasse, die beim Pilze suchen gerade in diesem Moment vorbeikommen.

Sofort leeren sie die gesammelten Pilze aus ihren Eimern und laufen zu dem nahen Bach. Mit dem Wasser aus dem Bach versuchen sie  das Feuer zu löschen.

„Und wir dachten immer ihr seid zwei tolle, coole Typen, aber wir haben uns wohl getäuscht“

Enttäuscht und wütend über ihre Klassenkameraden, laufen die Mädchen schnell wieder zum Bach, um mehr Wasser zu holen

Auf einmal schämen sich die beiden Jungen ganz fürchterlich. Schnell ziehen sie ihre Stiefel aus und laufen auch zum Bach, um auch Wasser zu holen. Gemeinsam schaffen sie es schnell das Feuer zu löschen.

Die Mädchen tun die Pilze zurück in ihre Eimer und lassen die Jungs einfach stehen.

Als die Mädchen schon paar Schritte weit weg sind, hören sie ein leises „Danke“ von den Beiden.

„Na wenigsten etwas“, meinen sie ein bisschen stolz, dass sie Schlimmeres verhindert haben.

Sie wissen, dass die Ameisen einige Zeit brauchen werden, um den Hügel wieder ganz zu reparieren. Aber diesmal reparieren sie nicht umsonst, da sind sich die Mädchen sicher

Am nächsten Morgen erwachen die drei Jungen aus ihrem Traum und fühlen sich überhaupt nicht wohl. Als sie sich auf dem gemeinsamen Schulweg treffen, mögen sie nicht einmal reden.

Da läuft ihnen eine kleine Ameise über den Weg. Alle drei passen auf, damit sie nicht auf sie drauftreten.

Dann schauen sie sich an und einer nach dem anderen erzählt von seinem Traum. Dabei stellen sie fest, dass sie alle den gleichen Traum hatten und sie schämen sich für das, was sie in den letzten Tagen den Ameisen angetan haben.

Als sie das Klassenzimmer betreten, schreibt die Lehrerin gerade das Thema des heutigen Unterrichts an die Tafel: Unsere kleinen Waldtiere!

In einem Einmachglas hat sie einen Frosch mitgebracht, in einem anderen Würmer und in einem dritten einige Ameisen.

Sie erzählt den Kinder, wie die Tiere leben und auch wie nützlich sie sind.

Als sie über die Ameisen erzählt, rutschen die drei Jungen unruhig auf ihren Stühlen herum. Die Lehrerin erklärt den Kindern, dass Blumen wie Schneeglöckchen und Veilchen nur darum überall wachsen, weil die Ameisen die Samenkörner bei ihren Ausflügen verteilen. Sie schützen auch den Wald vor Schädlingen, die die Bäume sonst zerstören würden.

Das haben sich die drei Jungen natürlich nicht überlegt.

„So“, meint die Lehrerin zum Schluss der Stunde.“Ich habe mit dem Förster gesprochen und er hat mir erzählt, dass sie Hilfe brauchen beim Bauen und Aufstellen von Schutzgitter für Ameisenhügel. Diese sollen verhindern, dass Menschen und Tiere die Hügel zerstören.

Wer Lust hat mitzuhelfen, soll sich nach der Stunde bei mir melden.“

Die drei Jungen schauen sich an und nicken einstimmig. Sie sind die ersten, die sich bei der Lehrerin in eine Liste eintragen. Auch viele ihrer Klassenkameraden, wollen helfen.

Als sie wieder auf ihre Plätze zurückgehen, hören sie jemanden sagen“ Ich finde die Jungs echt cool“.

Es sind drei Mädchen, die hinter ihnen in der Reihe standen und sie sehen irgendwie so aus wie die Mädchen in ihrem Traum.

Autor: A. Klemm

 

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