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Von Fteinen und Ftöcken

Ein Indianerstamm der Kiowa hatte eine Tradition. Sie sagten, wenn ein Mensch ein Problem hat, soll er einen mittelschweren Stein in seine Tasche stecken. Das Gewicht des Steins soll den Menschen stets daran erinnern, daß das Problem nicht gelöst ist. Um diese Last loszuwerden, muss sich der Mensch der Schwierigkeit stellen und wenn das Problem nicht mehr da ist, kann der Mensch diesen Stein wegwerfen und wieder befreit durchs Leben gehen.

Es war einmal ein kleiner Junge Namens Noah. Noah war ein außergewöhnlich kluges Bürschchen, das die Welt mit offenen Augen interessiert beobachtetete und jede Entdeckung bei Mama und Papa hinterfragte. Und jeden Tag gab es eine Menge zu entdecken ! Außer daß Noah viele Fragen hatte, hatte er eine andere Lieblingsbeschäftigung, er sammelte Steine und Stöcke. Jeden Tag kam er stolz zu Mama und Papa mit neuen Steinen und verkündete mit Glanz in den Augen
- Mama, Papa ich habe einen Ftein für euch !!! -
Noah lispelte nämlich früher ein wenig und seine Eltern fanden das immer sehr, sehr süß und haben trotzdem immer verstanden was er wollte.Auf dem Weg aus dem Kindergarten, auf dem Weg zum Spielplatz, nach Turnen oder beim Eisessen brachte Noah immer wieder neue Steine und Stöcke und es wurden immer mehr, je größer und älter Noah wurde.
Mama und Papa fragten Noah was sie mit diesen Steinen machen sollen ? Noah lächelte und antwortete - Die Indianer machen daf auch immer-. - Wir sind aber keine Indianer - antworteteten die Eltern. Daraufhin erwiderte Noah meist - Ihr braucht fie trotfdem -.

Doch so schlau und lieb Noah war, manchmal passierten auch ihm kleine Unfälle, die seine Eltern ärgerten. Er verschüttete ständig sein Kakao beim Rühren, krümmelte am Tisch wie eine Wutz, stolperte über jeden noch so kleinen Hügel, wollte abends nie ins Bett, obwohl er versprochen hatte, daß er nach Sandmanngeschichte gleich ins Bett geht und nicht meckert und so weiter und so weiter.
Da fiel dem Papa die Tradition der Indianer ein. Vielleicht hatte Noah die Steine gebracht, um die Eltern daran zu erinnern, daß kleine Menschen anders sind als Erwachsene. Sie können noch nicht so geschickt mit Löffel umgehen wie die Großen. Auch sind die Beine noch viel kürzer, so daß die Hügel über die sie stolpern, für die Erwachsenen winzig sind, für Kinder jedoch immer eine Herausforderung.
Diese Unfälle waren aber immer nur so klein, wie die Steine, die Noah brachte. Das Kakao war schnell weggewischt, ein Streicheln über den Kopf und die Schmerzen waren vergessen, eine kurze Gute-Nacht-Geschichte und das Meckern hatte eine Ende. Man konnte also jeden Tag ein paar Steine wieder wegwerfen, so wie die Kiowa Indianer es machten.

Wozu aber die Stöcke ?
Jedes noch so kleine Kind weiß, wie hilfreich ein Stock sein kann. Wenn der Mensch wandern geht, kann er sich mit einem Spazierstock den schweren Weg erleichtern. Wenn uns was ins Wasser fällt, können wir es mit einem Stock wieder rausholen ohne nass zu werden. Wenn wir leckere Kirschen auf dem Baum sehen, können wir sie mit einem Stock pflücken, ohne daß wir auf den Baum klettern müssen. Ja, ein Stock ist immer eine sehr große Hilfe.

Jetzt haben Mama und Papa endlich verstanden, warum Noah nicht immer nur Steine sondern auch Stöcke brachte. Er wollte einfach helfen!

Und was zeigt uns die Geschichte? Nach all den Jahren mit Noah und anderen kleinen Menschen lernt der Erwachsene, daß die kleinen Noahs dieser Welt zwar immer wieder einen Stein bringen, aber je mehr wir uns anstrenegen und versuchen die Bedeutug der Steine zu verstehen umso größer werden die Stöcke, die wir von Euch geschenkt bekommen und dafür möchten wir dir danken und dir sagen, daß wir dich ganz ffffrecklich lieb haben.

Autor: Damian K. eingereicht im August 2010.

 

 

 

 

 

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